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Cornel Peters (+) - Ehrenvorsitzender

Als ich Ende der 70er Jahre unter anderen bei Cornel Peters meine Ausbildung zum Redakteur begann, las ich irgendwo, dass das von Journalisten erreichte Durchschnittsalter bei 54 Jahren liege. Cornel Peters war damals 56. Er wurde 92. Und war doch Journalist durch und durch. Und auch abseits redaktioneller Tätigkeit so engagiert wie wenige andere. Vor wenigen Tagen ist er von uns gegangen. Ein Mann, auf den man mehr als 60 Jahre lang zählen konnte.

Cornel Peters (+) - Ehrenvorsitzender
Ein Nachruf von unserem Kollegen Rudolf Müller


Als ich Ende der 70er Jahre unter anderen bei Cornel Peters meine Ausbildung zum Redakteur begann, las ich irgendwo, dass das von Journalisten erreichte Durchschnittsalter bei 54 Jahren liege. Cornel Peters war damals 56. Er wurde 92. Und war doch Journalist durch und durch. Und auch abseits redaktioneller Tätigkeit so engagiert wie wenige andere. Vor wenigen Tagen ist er von uns gegangen. Ein Mann, auf den man mehr als 60 Jahre lang zählen konnte.
15 Jahre lang hat er als Lokalchef des „Boten an der Inde“, wie die Eschweiler Zeitung damals noch hieß, das Geschehen in und um Eschweiler verfolgt und kommentiert. Gradlinig, fair, unaufgeregt und kompetent.
Vor allem in Verwaltungsangelegenheiten konnte ihm so leicht keiner ein X für ein U vormachen. Denn in der Kreisverwaltung hatte Cornel Peters, 1922 in Vicht geboren, nach Kriegsdienst und Gefangenschaft 1946 seine berufliche Laufbahn begonnen, die er 1972 als Leiter des Schulverwaltungs- und Kulturamtes aufgab, um zur Aachener Volkszeitung zu wechseln. Schon seit 1950 war er ihr als Freier Mitarbeiter verbunden, war zudem als erster Nachkriegs-Schriftleiter der Kreisheimatblätter von 1955 bis 1972 journalistisch tätig. Mit der Kommunalen Neugliederung 1972 verabschiedete er sich vom der Kreisverwaltung und ging als Redakteur zur Aachener Volkszeitung nach Alsdorf, ein Jahr darauf wechselte er in die Eschweiler Redaktion.
Zu einer Zeit, als der tägliche „Bote“ noch „von Hand“ gemacht wurde: drei Schreibmaschinen, drei Telefone und ein Stapel Manuskriptseiten, die am Nachmittag mittels Kurier in die Zentrale nach Aachen gebracht wurden. Auch mit einfachsten Mitteln ließ sich gut und innovativ Zeitung machen: Mit Cornel Peters veranstalteten wir Lesertelefon-Nachmittage mit im wahrsten Wortsinn gefragten Personen des öffentlichen Lebens in Eschweiler und brachten Veranstaltungen wie die Benefiz-Aktion Wunschzettel ins Rollen, die bis heute Bestand hat.
Darüber hinaus fand Cornel Peters die Zeit, mehrere heimatkundliche Bücher zu publizieren – über „50 Jahre fließend Wasser“ (1959) ebenso wie über Entwicklungen der Orte Brand, Broichweiden und natürlich Eschweiler. Nicht zuletzt sie waren Anlass genug für en Landschaftsverband Rheinland, Peters 1991 wegen seiner Verdienste um die rheinische Kulturpflege mit dem „Rheinlandtaler“ auszuzeichnen.
War Cornel Peters in den 60er und 70er Jahren Stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP, so engagierte er sich in den 90er Jahren als Vorstandsmitglied im Bezirksverein Aachener Presse und gehörte ab 1990 etliche Jahre der Veranstaltergemeinschaft des Lokalsenders Antenne AC an; zunächst als Vertreter des Zeitungsverlags Aachen, später im Auftrag des Deutschen Journalistenverbandes. Und auch dazwischen war er nicht untätig: Er war mehrere Jahre stellvertretender Vorsitzender im Personalrat der Kreisverwaltung, war Mitglied im Pfarrgemeinderat seiner Heimatpfarre St. Jakobus Warden, stand Schulpflegschaften vor, engagierte sich im Kreisvorstand des Roten Kreuzes und gehörte jahrzehntelang der Gewerkschaft ÖTV an.
Stolze 27 Jahre lang hat Cornel Peters seinen Ruhestand genießen können, den er nie als solchen sah. Die Umstellung von der Schreibmaschine auf den computerisierten Arbeitsalltag hat der Journalist alter Schule nur von außen verfolgt. Interessiert und auch etwas amüsiert. Den Kontakt zu den alten Kollegen hielt er bei den jährlichen Pensionärstreffen unseres Verlags wie auch fast bis zuletzt im Bezirksverein Aachener Presse. Und nahezu regelmäßig sah man ihn samstags durch Eschweiler bummeln, aufmerksam in Augenschein nehmend, was aus „seiner“ Stadt geworden ist, und stets zu einem guten Plausch bereit. Er wird uns fehlen.
Im engsten Kreis hat die Familie von Cornel Peters Abschied genommen. Unser Mitgefühl gilt seiner Tochter Carla und seinem Sohn Joachim, der ebenfalls lange Jahre als Freier Mitarbeiter für unsere Zeitung tätig war.

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